Irgendwie war das erste Aufeinandertreffen meiner Gehirnzellen mit der Computermaterie während meines praktischen Semesters wie eine Kern-fusion, bei der 2 Atomkerne zu einem neuen Atomkern verschmelzen…. Bazinga! Nur gut, dass die Explosion bloss in meinem Kopf stattfand. 😉
Beflügelt von dem Drang, in die Tiefen der Bits und Bytes einzusteigen, kaufte ich mir 1982 mit dem Geld aus Ferienjobs und mit finanziellen Spenden meiner Eltern einen Computer. Es war ein Video Genie EG3003, der über phänomenale 16 KB RAM verfügte und eine atemberaubende Auflösung von 32 Chars in einer Zeile * 16 Zeilen bzw. 64 * 16 bot. Letztere Auflösung war nur für diejenigen, die einen Monitor ihr eigen nennen konnten.
Ich hatte damals gerade mal das Geld für den Computer und musste via HF Modulator am Fernseher öfters mal die geringere Auflösung (Knopf auf der Rückseite) wählen, um dann mit der Page Taste zwischen der ersten und zweiten Bildschirmhälfte hin und her zu schalten. Ein Wahnsinn. 🙂
Damit habe ich sogar ein Programm für die Faktorenanalyse erstellt, das ich für die Auswertung von Marktforschungsdaten in meiner Diplomarbeit benötigte. Bei der Eingabe des Programms, das einige Zeilen lang war, habe ich schon Blut und Wasser geschwitzt. Ab und an ist der Computer auch abgestürzt, bevor man sein Werk auf den eingebauten Kassetten-Recorder speichern konnte. Dann wurden die Erhebungsdaten eingegeben und das Programm lief die ganze Nacht durch, bis die Berechnung am nächsten Tag durch war. Das Ergebnis wurde mit einer 0815 Schreibmaschine festgehalten, ein Drucker war damals viel zu teuer.
Aber natürlich wurden auf dem Video Genie neben ernsthafter Betätigung auch Spiele gespielt. Aber die musste man natürlich selbst programmieren oder die Listings aus Büchern und Magazinen in den Computer eingeben. Meine beiden Lieblingsspiele waren Seabattle aus „More Basic Computer Games“, sowie Super Startrek aus dem Vorgängerbuch „Basic Computer Games“. Dabei habe ich viel übers programmieren gelernt, da natürlich Logik-und Syntax-Fehler deine stillen Begleiter waren.
Die nächste Stufe war dann ein Programmier-handbuch für den Z80, der die Ära der Assembler-Programmierung einläutete. Dann folgte noch ein ROM Listing für den Computer, so dass man im Assembler auch Funktionen des ROM aufrufen konnte. Ach ja… da kommt man doch glatt wieder ins schwärmen.
…. to be continued