Zum davon laufen?

Leider muss ich das Thema „Corona“ einmal aufgreifen, auch wenn es aktuell ziemlich überstrapaziert wird. Zum einen, weil es vielleicht nach einem Jahr wieder in Vergessenheit geraten ist und die menschliche Psyche ja ein wahrer Verdrängungsweltmeister ist. Das ist sicherlich auf der einen Seite gut, aber drängt auch leider den Aspekt „Lessions Learned“ in den Hintergrund. Zum anderen, weil es auf die sportliche Aktivitäten und Veranstaltungen im Hinblick auf unser Lieblingsthema „Laufen“ auch einen gravierenden Einfluss hat. Ich wollte mich eigentlich für die 10 km beim Seligenstädter Wasserlauf anmelden, aber der ist wie viel andere Läufe leider abgesagt worden. Ich habe auch die Befürchtung, dass das wohl noch lange so gehen wird, bevor wir wieder einen einigermaßen stabilen Normalzustand erreicht haben werden. Und ich spreche hier nur von dem medizinischen Status.

Meine Annahme aus dem letzten Blog, dass man mit einem Rückgang der Infektionen mit den wärmeren Temperaturen im Frühling rechnen kann, scheint wohl durch Expertenmeinungen nicht mehr geteilt zu werden. Diese Annahme hatte ich mir letztendlich auch nur den Fachleuten entliehen, die anfangs im TV zu hören bzw. im Internet zu lesen waren.

Ich hoffe wirklich inständig, dass es zu keiner Ausgangssperre wie in Spanien oder anderen Ländern kommt. Damit würden allen Läufern nur noch das Laufband daheim bleiben. Wenn man den eins sein Eigen nennen darf, da die Fitness-Center jetzt ja auch von den Schliessungen betroffen sind. Zusätzlich könnte man noch das ungeliebte Stabi-Training, Stretching, Faszien-Rolle oder Muskelaufbau in die Tagesroutine einbauen. Aber so ein Szenario will ich mir noch gar nicht vorstellen, und es wäre für mich auch das falsche Signal. Draußen und solo sollte für niemanden eine Gefahr darstellen. Ich gehöre selbst mit meinen 62 zu der Gruppe, die mit der Sterblichkeitsrate ziemlich weit oben liegt. Vorerkrankungen habe ich eigentlich nicht und ich hoffe mal, dass die Antibiotika-Behandlung mein Immunsystem nicht allzu sehr geschwächt hat. Ist aber auch schon wieder fast 3 Wochen her. Aktuell bin ich von der Firma aus sowieso im Homeoffice, so dass mir nicht allzu viel passieren sollte. Da kann ein Lauf an der frischen Luft schon die dunklen Gedanken und das Gefühl der Isolation vertreiben und mindestens eine Stunde beim Psycho-Doc ersetzen oder sonstige stimmungsaufhellende Medikamente unnötig machen.

Aber möglicherweise ist das Ganze auch eine Chance für die Menschheit, mal wieder unter Beweis zu stellen, wozu der Mensch in der Lage sein kann und damit auch symbolisch enger zusammenrückt. Manche werden sicherlich aus ihrer Tretmühle rauskatapultiert. Und dann sieht man plötzlich, wie verdammt schnell es manchmal gehen kann und mit was für unwichtigen Dingen man sich doch den lieben langen Tag beschäftigt, die aber für einen selbst die ganze Zeit so wichtig waren. Vielleicht lernen wir aus dieser Isolation, wie wichtig soziale Kontakte sind und wie schwer es einem fällt, dem aktuell nicht mehr nachkommen zu können. Und welche Berufe jetzt plötzlich eine Wertschätzung erlangen, was sich hoffentlich auch irgendwie in Diridari niederschlägt. Vielen Dank an alle Helfer und Unterstützer in dieser Situation auch von mir.

So, genug mit den trüben Gedanken und gerne zu anderen Themen, sonst wird man ja noch ganz bregenklöterig, wie die Norddeutschen sagen 😉 . Meine ersten beiden Wochen nach meiner fast 2-wöchigen Pause sind verhältnismäßig gut gelaufen. Es ist ja lt. einschlägigen Informationen über das Thema Wiedereinstieg nach Krankheit bzw. Verletzung bekannt, dass man an seine Form vor dem Ereignis erst wieder nach der Pausendauer anknüpfen kann. Ich bin also erst diese Woche wieder auf dem Fitnessstand von vor 3 Wochen. Aber ich will mich nicht beklagen. Die Pulswerte sind zwar noch ein bisschen hoch, aber die Grundausdauer ist nach den 2 Wochen Pause auch nicht plötzlich verschwunden. So hatte ich vorletzten Sonntag meine 11 km gut runterspulen können, mit kurzen T-Shirt bei 15 °C. Das war wirklich ein tolles Gefühl, die Regenjacke oder den Hoodie zu Hause zu lassen.

Dabei sind auch das erste Mal meine Laufweste und das 2. Mal meine neuen Laufschuhe zum Einsatz gekommen. Ich fange einmal mit den Asics Gel-Kayano 26 an. Leider muss ich gestehen, dass ich diesmal noch sehr skeptisch bin. Ich hatte ja bisher ab dem Kayano 19 die Folgemodelle 22 und 25 aus dem Internet bezogen und immer das gleiche Lauffeeling gehabt. Das kann ich für den 26-er nicht mehr bestätigen. Ich habe das Gefühl, dass ich mit dem Schuh anders aufsetze, obwohl die Sprengung mit 10 mm identisch ist wie bei allen anderen Vorgängermodellen. Auch die Dämpfung kommt mir geringer vor. Allerdings habe ich nach dem Laufen keinerlei Probleme an Gelenken oder Muskulatur bekommen. Ich werde hier auf jeden Fall mal direkte Vergleiche machen. Und wenn ich den Vorgänger beim Laufen mitnehmen und ihn auf der Hälfte der Strecke wechseln muss. 🙂 Aber vielleicht ist es auch mal an der Zeit, sich nach einer anderen Marke umzuschauen.

Die Laufweste war bis auf die Größe eine richtige Kaufentscheidung. Lt. Angaben kann man die Weste bis zu einem Brustumfang von 120 cm zu tragen. Den Umfang habe ich, aber das ist wirklich sehr knapp. Das obere Band ist elastisch und kann nur mit der weitesten Einstellung geschlossen werden. Das Untere ist starr und kann bei meiner Statur nicht zugemacht werden, außer man möchte beim Laufen Atemnot bekommen. Hier wäre ebenfalls elastisches Material wünschenswert gewesen. Letztendlich konnte ich aber den unteren Bereich offen lassen, was ich nicht als störend empfand. Das war auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Aber ich bin natürlich schon ein ziemlich kompakter Läufer, so dass die meisten anderen Läufer mit der Größe dieser Laufweste zurecht kommen werden.

Auf jeden Fall gab es jede Menge Taschen, um Gels, Handy, Autoschlüssel und die 2 x 350 ml Soft Flasks unterzubringen. Die Trinkblase, die ich mir bereits vorher mal gekauft hatte, passte auch wunderbar in den Rückenbereich hinein und der Schlauch konnte gut durch Schlaufen nach vorne geführt werden. Mit der Soft Flask hatte ich anfangs Probleme, bis ich rausbekommen habe, dass man den Kopf nach oben ziehen muss, um dann mit einem herzhaften Biss auch was aus dem Mundstück zu bekommen. 🙂 Und das schönste war, dass ich die Bauchtasche daheim lassen konnte, die mich beim Laufen schon immer gestört hat.

Der nächste Test-Bericht, der etwas umfangreicher werden wird und meine „neue“ Laufuhr betrifft, wird das nächste Mal nachgereicht. Aber eins kann ich schon vorweg nehmen. Ich vertrage scheinbar das Silikonarmband nicht und behandle die Hautrötungen aktuell mit Wund- und Heilsalben. Vor der Laufuhr bin ich ja mit Handy gelaufen und hatte aber immer einen Fitnesstracker am Handgelenk, bei Tag und bei der Nacht. Der verfügte auch über ein Gummi-Armband, aber hier bekam ich keine Hautreizungen. Ich werde die Uhr jetzt bei Nacht mal ablegen (auf die Schlafanalyse kann ich gerne verzichten) und jede Woche die Seite wechseln. Möglicherweise kaufe ich mir aber auch ein Metall-Armband, dass in Online-Shops angeboten wird. Mit Metall hatte ich bisher auch noch nie Probleme.

Dann passt auf euch auf und bis zum nächsten Mal
Der Klaus

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